Buffer Overflow

Ein Buffer Overflow ist eine Art von Sicherheitslücke, die es Angreifern ermöglicht, bösartigen Code auf einem Computer auszuführen. Dieser Angriff nutzt die Tatsache aus, dass viele Computerprogramme ihren Arbeitsspeicher (den sogenannten Buffer) unzureichend absichern. Wenn ein Angreifer eine große Menge an Daten an ein Programm sendet, das den Arbeitsspeicher nicht richtig absichert, kann er den Buffer des Programms überlaufen lassen und bösartigen Code in den freien Speicher schreiben. Wenn das Programm diesen Code ausführt, kann der Angreifer die Kontrolle über den Computer übernehmen und Schaden anrichten.

Arten von Buffer Overflow-Angriffen

Buffer Overflow-Angriffe sind besonders gefährlich, da sie oft automatisiert durchgeführt werden können. Ein Angreifer kann ein Skript erstellen, das eine große Menge an Daten an ein Programm sendet und dann den bösartigen Code in den freien Speicher schreibt. Dieses Skript kann dann wiederholt ausgeführt werden, um mehrere Computer gleichzeitig anzugreifen.

Es gibt verschiedene Arten von Buffer Overflow-Schwachstellen, die auf unterschiedliche Weise ausgenutzt werden können. Die drei häufigsten Arten von Buffer Overflow-Schwachstellen sind:

  • Stack-basierter Buffer Overflow: Diese Art von Schwachstelle tritt auf, wenn ein Angreifer den Arbeitsspeicher eines Programms überlaufen lässt, indem er Daten in den sogenannten Stack schreibt. Der Stack ist ein Teil des Arbeitsspeichers, in dem die Rücksprungadressen für Funktionen und Prozeduren gespeichert werden. Wenn ein Angreifer die Rücksprungadressen manipuliert, kann er das Programm dazu bringen, seinen bösartigen Code auszuführen.
  • Heap-basierter Buffer Overflow: Diese Art von Schwachstelle tritt auf, wenn ein Angreifer den Arbeitsspeicher eines Programms überlaufen lässt, indem er Daten in den sogenannten Heap schreibt. Der Heap ist ein Teil des Arbeitsspeichers, in dem dynamisch allokierter Speicher gespeichert wird. Wenn ein Angreifer den Heap überlaufen lässt, kann er das Programm dazu bringen, seinen bösartigen Code auszuführen.
  • Format-String-Schwachstelle: Diese Art von Schwachstelle tritt auf, wenn ein Angreifer eine Format-String-Funktion in einem Programm ausnutzt. Format-String-Funktionen werden verwendet, um Nutzer-Input in bestimmten Formaten auszugeben. Wenn ein Angreifer einen speziellen String an eine Format-String-Funktion sendet, kann er das Programm dazu bringen, bösartigen Code auszuführen.

Allgemeiner Schutz vor Buffer Overflow-Angriffen

Um sich vor Buffer Overflow-Angriffen zu schützen, sollten Entwickler ihre Computerprogramme sorgfältig absichern und sicherstellen, dass der Arbeitsspeicher des Programms nicht überlaufen kann. Sie sollten auch regelmäßig Sicherheitsupdates und -patches für ihre Programme einspielen, um bekannte Sicherheitslücken zu schließen. Nutzer können sich ebenfalls schützen, indem sie verdächtige Software von unzuverlässigen Quellen meiden und ihre Antivirus-Software auf dem neuesten Stand halten.

Vorgehensweise bei einem stack-basierten Buffer Overflow-Angriff – mit Code-Beispiel

Ein Beispiel für einen stack-basierten Buffer Overflow-Angriff könnte wie folgt aussehen:

  1. Ein Angreifer erstellt ein Skript, das eine große Menge an Daten an ein Computerprogramm sendet.
  2. Das Skript schreibt die Daten in den Stack des Programms und manipuliert die Rücksprungadressen für Funktionen und Prozeduren.
  3. Das Programm führt die manipulierten Rücksprungadressen aus und ruft den bösartigen Code des Angreifers auf.
  4. Der bösartige Code wird ausgeführt und der Angreifer kann die Kontrolle über den Computer übernehmen.

In diesem Beispiel nutzt der Angreifer die Schwäche des Programms aus, indem er den Stack des Programms überlaufen lässt und die Rücksprungadressen manipuliert. Das Programm wird dazu gebracht, den bösartigen Code des Angreifers auszuführen, ohne dass der Nutzer es bemerkt. Um sich vor solchen Angriffen zu schützen, sollten Entwickler ihre Computerprogramme sorgfältig absichern und sicherstellen, dass der Stack des Programms nicht überlaufen kann. Nutzer können sich ebenfalls schützen, indem sie verdächtige Software von unzuverlässigen Quellen meiden und ihre Antivirus-Software auf dem neuesten Stand halten.

Der Quellcode für einen stack-basierten Buffer Overflow-Angriff könnte wie folgt aussehen:

#include <stdio.h>
#include <string.h>

int vulnerable_function(char *input)
{
    char buffer[16];
    strcpy(buffer, input);
    return 0;
}

int main(int argc, char *argv[])
{
    vulnerable_function(argv[1]);
    return 0;
}

In diesem Beispiel enthält die vulnerable_function einen Stack-Buffer, der 16 Zeichen lang ist. Wenn ein Nutzer eine Eingabe sendet, die länger als 16 Zeichen ist, wird der Stack des Programms überlaufen. Der Angreifer kann dann die Rücksprungadressen manipulieren und bösartigen Code schreiben, der ausgeführt wird, wenn das Programm die manipulierten Rücksprungadressen ausführt.

Schutzmöglichkeiten vor einem stack-basierten Buffer Overflow-Angriff

Um sich vor solchen Angriffen zu schützen, sollten Entwickler sicherstellen, dass ihre Programme den Stack ordnungsgemäß absichern und verwalten. Sie können zum Beispiel sicherstellen, dass der Stack nicht überlaufen werden kann, indem sie die Größe des Buffers richtig festlegen und sicherstellen, dass Nutzer-Eingaben ordnungsgemäß validiert werden. Nutzer können sich ebenfalls schützen, indem sie verdächtige Software von unzuverlässigen Quellen meiden und ihre Antivirus-Software auf dem neuesten Stand halten.

Erklärung Heap-basierter Buffer Overflow

Ein Heap-basierter Buffer Overflow ist eine Art von Sicherheitslücke, die durch eine unzureichende Überprüfung der Größe des Speicherbereichs verursacht wird, in den Daten geschrieben werden. Diese Schwachstelle tritt auf, wenn ein Programm versucht, mehr Daten in einen vorgesehenen Speicherbereich zu schreiben, als dieser aufnehmen kann. Dies kann dazu führen, dass Daten in benachbarte Speicherbereiche geschrieben werden, was zu Problemen führen kann.

Im Gegensatz zu Stack-basierten Buffer Overflows, bei denen der Speicherbereich für die Daten im Programmstapel reserviert wird, wird bei Heap-basierten Buffer Overflows der Speicherbereich dynamisch vom Betriebssystem zugewiesen. Dies bedeutet, dass der Speicherbereich für die Daten erst zur Laufzeit des Programms zugewiesen wird und nicht zu Compile-Zeit.

Ein Angreifer kann einen Heap-basierten Buffer Overflow ausnutzen, indem er ein Programm dazu bringt, mehr Daten in einen Speicherbereich zu schreiben, als dieser aufnehmen kann. Wenn dies geschieht, können die überschüssigen Daten in benachbarte Speicherbereiche geschrieben werden, was dazu führen kann, dass das Programm abstürzt oder der Angreifer die Kontrolle über das Programm übernimmt.

Vorgehensweise bei einem heap-basierten Buffer Overflow-Angriff – mit Code-Beispiel

Ein Beispiel für einen Heap-basierten Buffer Overflow-Angriff könnte wie folgt aussehen:

  1. Ein Angreifer sendet eine sehr lange Zeichenkette an ein Computerprogramm.
  2. Das Programm versucht, die Zeichenkette im Speicher abzulegen, überschreibt dabei aber benachbarten Speicher.
  3. Der bösartige Code, der sich im benachbarten Speicher befindet, wird ausgeführt und der Angreifer kann die Kontrolle über den Computer übernehmen.

In diesem Beispiel nutzt der Angreifer die Schwäche des Programms aus, indem er es dazu bringt, mehr Daten in den Speicher zu schreiben, als dieser fassen kann. Wenn das Programm versucht, die Daten abzuspeichern, wird es benachbarten Speicher überschreiben und dadurch bösartigen Code ausführen. Um sich vor solchen Angriffen zu schützen, sollten Entwickler sicherstellen, dass ihre Computerprogramme den Speicher ordnungsgemäß verwalten und dass sie Eingaben sorgfältig validieren. Nutzer können sich ebenfalls schützen, indem sie verdächtige Software von unzuverlässigen Quellen meiden und ihre Antivirus-Software auf dem neuesten Stand halten.

Ein Beispiel für Code, der anfällig für einen Heap-basierten Buffer Overflow-Angriff ist, könnte wie folgt aussehen:

#include <stdio.h>
#include <stdlib.h>
#include <string.h>

int main(int argc, char *argv[])
{
    // Allocate memory for user input
    char *user_input = malloc(1024);

    // Read user input
    scanf("%s", user_input);

    // Do something with user input (e.g. print it)
    printf("User input: %s\n", user_input);

    return 0;
}

In diesem Beispiel wird dem Nutzer erlaubt, eine Zeichenkette einzugeben, die von dem Programm verwendet wird. Wenn der Nutzer eine Zeichenkette sendet, die länger ist als der zugewiesene Speicherplatz, wird das Programm versuchen, die Zeichenkette in den Speicher zu schreiben und dabei den benachbarten Speicher überschreiben. Das kann dazu führen, dass bösartiger Code ausgeführt wird.

Ein Beispiel für Code, der einen Heap-basierten Buffer Overflow-Angriff durchführt, könnte wie folgt aussehen:

#include <stdio.h>
#include <stdlib.h>
#include <string.h>

int main(int argc, char *argv[])
{
    // Create a long string of data
    char data[10000];
    memset(data, 'A', sizeof(data));

    // Send the long string of data to the vulnerable program
    printf("%s\n", data);

    return 0;
}

In diesem Beispiel wird eine lange Zeichenkette erstellt und an das vulnerable Programm gesendet. Wenn das Programm versucht, die Zeichenkette in den Speicher zu schreiben, wird es den benachbarten Speicher überschreiben und dadurch bösartigen Code ausführen.

Schutzmöglichkeiten vor einem heap-basierten Buffer Overflow-Angriff

Um sich vor solchen Angriffen zu schützen, sollten Entwickler sicherstellen, dass ihre Computerprogramme den Speicher ordnungsgemäß verwalten und dass sie Eingaben sorgfältig validieren, um sicherzustellen, dass sie keine zu langen Zeichenketten enthalten. Nutzer können sich ebenfalls schützen, indem sie verdächtige Software von unzuverlässigen Quellen meiden und ihre Antivirus-Software auf dem neuesten Stand halten.

Erklärung Format-String-Schwachstelle

Eine Format-String-Schwachstelle ist eine Art von Sicherheitslücke, die es Angreifern ermöglicht, bösartigen Code auf einem Computer auszuführen. Diese Schwachstelle tritt auf, wenn ein Computerprogramm Daten von einem Nutzer entgegennimmt und diese ungeprüft an eine Format-String-Funktion übergibt.

Bei einem Format-String-Angriff wird ein Angreifer versuchen, die Format-String-Funktion dazu zu bringen, bösartigen Code auszuführen, anstatt die Nutzerdaten lediglich anzuzeigen. Dies kann zum Beispiel durch das Einschleusen von Format-String-Spezifikatoren in die Nutzerdaten geschehen, die dann von der Format-String-Funktion interpretiert und ausgeführt werden.

Ein Beispiel für Code, der anfällig für Format-String-Angriffe ist, könnte wie folgt aussehen:

#include <stdio.h>
#include <stdlib.h>
#include <string.h>

int main(int argc, char *argv[])
{
    // Read user input
    char user_input[1024];
    scanf("%s", user_input);

    // Print user input (vulnerable to format string attacks)
    printf(user_input);

    return 0;
}

Vorgehensweise bei einem Format-String-Angriff – mit Code-Beispiel

Ein Beispiel für Code, der einen Format-String-Angriff durchführt, könnte wie folgt aussehen:

#include <stdio.h>
#include <stdlib.h>
#include <string.h>

int main(int argc, char *argv[])
{
    // Create a string containing format string specifiers
    char data[1024];
    strcpy(data, "%x %x %x %x %x %x %x %x %x %x %x %x %x %x %x %x %x %x %x %x");

    // Send the string to the vulnerable program
    printf(data);

    return 0;
}

In diesem Beispiel wird eine Zeichenkette erstellt, die Format-String-Spezifikatoren enthält, und an das vulnerable Programm gesendet. Wenn das Programm versucht, die Zeichenkette anzuzeigen, wird die Format-String-Funktion versuchen, die Spezifikatoren auszuführen, anstatt sie lediglich anzuzeigen. Das kann dazu führen, dass bösartiger Code ausgeführt wird.

Schutzmöglichkeiten vor einem Format-String-Angriff

Um sich vor Format-String-Angriffen zu schützen, sollten Entwickler sicherstellen, dass ihre Computerprogramme Nutzerdaten sorgfältig validieren und dass sie keine ungeprüften Nutzerdaten an Format-String-Funktionen übergeben. Nutzer können sich ebenfalls schützen, indem sie verdächtige Software von unzuverlässigen Quellen meiden und ihre Antivirus-Software auf dem neuesten Stand halten.

Norbert Hofmann

Ich bin ein leidenschaftlicher ITler und ich liebe IT-Security. In meiner Freizeit tanze ich sehr gerne Standard.